Biotina


Wann gibt es

die erste feste Nahrung?

Eine Freundin, die jahrelang als Sprachtherapeutin gearbeitet hat, erzählte mir, daß die Zahl der Kinder, die ihre Behandlung brauchen, enorm gestiegen sei. »Sie kriegen zuviel weiche Nahrung«, meinte sie, »gesaugt wird nicht mehr viel, und zu kauen brauchen sie nicht.«

Ich mußte bald feststellen, daß Grundschullehrer dieses Problem nur allzu gut kennen. Eine erzählte mir: »Ich fragte unsere Vorschullehrerin, warum sie frei habe. Sie meinte, daß die Logopädin 28 Kinder aus ihrer Klasse von 30 Schülern behandeln müsse, so daß sie die restlichen beiden auch noch hingeschickt habe. So sieht es nicht nur in den Vorschulklassen aus. Das Problem besteht in allen Klassen.« Diese Situation allein schon sollte Eltern und Ärzte dazu veranlassen, über die Frage nachzudenken, wie früh man mit der Festnahrung beginnen sollte.

Milch wird verdrängt

Einige Kinderärzte haben Angst, daß zu wenig Milch getrunken wird, wenn man früh mit dem Zufüttern von fester Nahrung beginnt. Milch ist für Kinder im Wachstum das bei weitem wichtigste Nahrungsmittel. Je mehr Getreideprodukte und andere Babynahrung das Kind erhält, desto weniger Milch trinkt es.

Freunde von uns haben ein kleines Mädchen, das ich zum erstenmal sah, als es sechs Monate alt war. Da beide Eltern außergewöhnlich attraktiv sind und ich wußte, daß das Kind gestillt wird, war ich darauf eingestellt, ein Prachtexemplar von einem Kind zu sehen. Aber es war wirklich kein hübscher Anblick. Ihre Gesichtsknochen waren bereits schwer deformiert; über ihre Stirn und quer über den Schädel verlief ein anomaler Grat; der untere Teil des Gesichts war spitz und wieselartig. Es war die alte Geschichte: Sie hatten schon im Alter von drei Wochen mit fester Nahrung begonnen und die Ration bis dahin auf viele Gläser täglich erhöht. Das in der Milch enthaltene Kalzium — die Milch war zunehmend verdrängt worden — war nicht auf anderem Wege zugeführt worden. Im Alter von sechs Monaten war die angeborene Schönheit des Kindes bereits für das ganze Leben ruiniert; ihr Gehirn, das nicht ausreichend mit hochwertigem Eiweiß versorgt wurde, hat wahrscheinlich ebenfalls Schaden gelitten. Auch wenn dieser Fall spektakulärer als die meisten anderen ist, ist er nur einer von Tausenden ähnlicher Fälle. Wenn man mit der Festnahrung schon in der achten bis zwölften Woche beginnt, ist die Milch gewöhnlich schon versiegt, bis das Baby sechs Monate alt ist. Mütter, die die Milch durch eine stark erhitzte Babynahrung aus der Büchse ersetzen, ersetzen ein hochwertiges Produkt durch ein minderwertiges. Man tauscht einen originalen Van Gogh gegen eine minderwertige Reproduktion.

Ein unglücklicher Mißgriff

Jahrmillionen lang bekamen Säuglinge im ersten Lebensjahr nichts anderes als Muttermilch. Solange sie gestillt wurden, wuchsen sie gut, schliefen tief und litten mit Sicherheit nicht an Hunger. Die Flaschenfütterung wurde populär, noch bevor man genug über Ernährung wußte, um wirklich gesunde Säuglingsnahrung herzustellen. Viele Säuglingen wurden anämisch. Man begann früh mit der festen Nahrung, meist schon mit vier oder fünf Monaten, weil man hoffte, so Anämie verhüten zu können.

Schon mehrfach haben Untersuchungen gezeigt, welch ein Fehlschlag die frühe Zufütterung von Festnahrung ist. Viele Säuglinge, die mit Getreidebreien und Babynahrung aus der Büchse vollgestopft wurden, waren immer noch anämisch, und bei manchen bestand sogar noch ein eklatanter Eisenmangel. Die Festkost hat den Babys auch keinen festeren Schlaf gebracht oder ihre Gesundheit in irgendeiner anderen Weise gefördert.

Feste Nahrung für die Nährstoffzufuhr?

Der Grund, warum man Babys Festnahrung gibt, ist wahrscheinlich der, daß man ihnen mehr wichtige Nährstoffe liefern will. Tatsache ist aber, daß die Babys ernährungsmäßig weitaus schlechter fahren, wenn sie früh Festnahrung erhalten, als wenn sie nur Muttermilch oder eine adäquate Säuglingsnahrung bekommen. Beispielsweise mußte man bei einer Gruppe von Säuglingen, deren Eltern zum größten Teil Hochschullehrer waren, einen Kalzium-, Eisen- und Vitamin-A- und -C-Mangel feststellen, obwohl sie wirklich ausreichend mit Fertigbreien aus der Büchse gefüttert worden waren.

Je früher mit der festeren Kost begonnen wurde, desto schwerer waren die aufgetretenen Nährstoffmängel. Die kleinen Babys, die mit Festkost vollgestopft worden waren, wiesen mehr Anomalien auf als die schon größeren und älteren. Glücklich waren die Säuglinge dran, deren Eltern wenig Geld und womöglich auch keinen Schulabschluß hatten; diese Kinder wurden weitaus besser ernährt als die Akademiker-Kinder. Ihre Mütter konnten sich zum Glück keine Fertiggerichte leisten. Sie folgten wahrscheinlich ihrem angeborenen Instinkt und stillten.

In jedem Fall erhielten diese Kinder viel mehr Milch und speicherten viel mehr Protein, Kalzium, Vitamine und selbst Eisen als die Kinder der reicheren oder gebildeteren Eltern.

Eine Ursache von Allergien

Immer wieder haben Ärzte davor gewarnt, daß eine zu frühe Zufütterung die Säuglinge allergieanfällig macht. Immer wieder haben sie darauf hingewiesen, daß der ganze Verdauungsapparat der jungen Säuglinge viel zu unreif ist, als daß er mit der Festnahrung fertig werden könnte. Viele Allergiker sind sich einig, daß die frühe Verabreichung von Festnahrung die Allergieanfälligkeit erhöht. Außerdem hat der Säugling auch sonst nichts davon, wenn er vor dem sechsten Monat Beikost bekommt. Besonders gefährlich kann eine Weizenallergie werden, die häufig durch die zu frühe Zufütterung von Mehlbreien verursacht wird, da die Empfindlichkeit gegen das Weizenprotein Gluten den Grundstein zur Zöliakie legen kann. Wenn schon die frühe Zufütterung von fester Nahrung nicht die Gesundheit fördert, so wird andererseits die Gefahr einer Allergie wesentlich kleiner, wenn man sich mit der Beikost zurückhält, bis das Baby wenigstens sechs Monate alt ist. Niemand kann leugnen, daß die Allergieanfälligkeit stetig gewachsen ist, seit immer früher mit der Festnahrung begonnen wird. Ich erinnere mich, wie entsetzt ich war, als meine Tochter in der sechsten Klasse ein vervielfältigtes Formular nach Hause brachte, auf dem ich ihre Allergien auflisten sollte. Man erwartet heutzutage sozusagen von den Kindern, daß sie Allergien haben und kränklich sind!

Die zukünftigen Pummelchen

Seit Jahren gilt das Hauptaugenmerk der Kinderärzte der Gewichtszunahme der Babys, wobei sie meist übersehen, daß ein Kind, das mit Zucker und Stärke vollgestopft wird, nicht gesund sein kann. Schon auf der Entbindungsstaion bekommen die Kinder Zuckerwasser und Säuglingsnahrung mit übermäßig viel Zucker, so daß sie schon vom ersten Tag an eine Neigung zu Süßigkeiten entwickeln. Das Kind nimmt auch entsprechend den Erfordernissen des Wachstums zu, wenn es nie Zucker gesehen hat.

Säuglinge, die früh feste Nahrung erhalten, lernen schnell, daß sie essen müssen, um der Mutter zu gefallen — die dem Kind Dosennahrung geben muß, um dem Doktor zu gefallen; bald hat es gelernt, daß ihm herzhaftes Essen Liebe und Anerkennung einbringt. Damit ist das Verhaltensmuster »Essen — Anerkennung« festgelegt, durch das es häufig zu lebenslangem Übergewicht kommt. Frühe Festnahrung macht das Kind anfällig für späteres Übergewicht und Diabetes, selbst wenn es als Säugling noch nicht dick ist.

Viele der zehn- bis dreizehnjährigen Kinder — die Generation, die mit übersüßten Flaschennahrungen und Fertiggerichten aufgewachsen ist — bringen jetzt schon zu viel auf die Waage. Die Hälfte der Kinder, die als Säuglinge Pummelchen waren, sind im Alter von sechs Jahren gefährlich übergewichtig und bleiben für immer dick. Untersuchungen belegen, daß mindestens 80 Prozent der Diabetiker übergewichtig sind oder es früher waren. So werden Millionen und Abermillionen überfütterter Babys zu unglücklichen, dicken Kindern, zu bedauernswerten pummeligen Teenagern und zu fetten, vom Selbsthaß verzehrten Erwachsenen. Die glücklichen Säuglinge, die in den ersten sechs Monaten nur die Brust bekommen, werden — von seltenen Ausnahmen abgesehen — weder als Kind noch als Erwachsene zu dick.

Zuviel Salz kann gefährlich sein

Muttermilch enthält wenig Salz (Natrium), und die Tatsache, daß Säuglinge seit Urzeiten damit überleben, zeigt, daß diese Menge ausreicht. Dagegen enthält Kuhoder Ziegenmilch etwa dreimal so viel Natrium. Säuglinge, die die handelsüblichen Flaschenmilchprodukte oder Babykost erhalten, die — um dem Geschmack der Mutter entgegenzukommen — gesalzen sind, erzeugen oft einen als gefährlich geltenden hohen Natriumspiegel im Blut. Lesen Sie die Angaben auf den Fertiggerichten auf die Inhaltsstoffe hin durch, bevor Sie sie kaufen. Es gibt bereits einige Hersteller, die bei ihren Produkten Salz und Zucker weglassen. Sie sollten sich angewöhnen, alle Angaben auf den Packungen durchzulesen, bevor Sie ein Nahrungsmittel kaufen. Zuviel Natrium kann den Nieren schaden, hohen Blutdruck verursachen und zum Tod durch Schlaganfall führen, Anomalien, die in Ländern mit geringem Salzverbrauch unbekannt sind. Das Natrium aus dem Kochsalz wird vom Blut resorbiert, durch die Nieren transportiert, wo es ausgefiltert wird, und dem Blut in der Menge zurückgeführt, die der Körper braucht. Für die Resorption von Natrium ist Energie nötig. Der Überschuß, gewöhnlich bis zu 90 oder 95 Prozent der Einnahme, wird mit dem Urin ausgeschieden. Aber Tag für Tag sammelt sich wieder Natrium im Blut an, und die Nieren, deren Aufgabe es ist, diesen Überschuß zu beseitigen, werden immer stärker belastet. Bei den Säuglingen sind die Nieren aber noch so unreif, daß sie den Überschuß nicht ausscheiden können, sondern dadurch unwiderruflich geschädigt werden. Primär auf der Basis von Tierversuchen haben einige Autoren die These aufgestellt, daß der Natriumgehalt der amerikanischen Säuglingsnahrung den Säugling dazu prädisponiert, als Erwachsener an erhöhtem Blutdruck zu leiden. Zwar gibt es noch keine harten Fakten, die dies auch für den Menschen beweisen, aber in Versuchen mit Ratten, die stark salzhaltiges Futter bekommen hatten, kam es schon früh zur Hypertonie, die auch anhielt, nachdem man sie auf salzfreies Futter gesetzt hatte. Andere Versuche zeigen, daß der Blutdruck um so schneller steigt und die Tiere um so früher sterben, je früher und je mehr Salz sie bekamen.

Die schlimmen Auswirkungen einer überhöhten Natriumaufnahme durch manche Babykost aus der Büchse können jahrelang verborgen bleiben. Allerdings gewöhnt sich der Geschmack dadurch für das ganze Leben an salzige Nahrungsmittel. Das Natrium aus der Nahrung schädigt zusammen mit dem, was in Medikamenten, Backwaren (Natron und Backpulver), aus mit Weichmachern gefiltertem Wasser und etwa dreihundert Nahrungsmittelzusätzen enthalten ist, früher oder später die Nieren und verursacht dazu möglicherweise noch einen hohen Blutdruck.

Mir fiel ein medizinischer Bericht in die Hände, in dem es heißt, daß 11 Prozent unserer Schulkinder — der Generation, die mit Büchsennahrung aufwuchs —, im Alter von zehn bis dreizehn Jahren an erhöhtem Blutdruck leiden. Letzten Sommer hatte ich allein an einem Tag für zwei Mädchen und einen Jungen, 10 bis 13 Jahre alt, die bereits Schlaganfälle und Lähmungserscheinungen durch hohen Blutdruck gehabt hatten, Diätpläne aufzustellen. Zwei mochten als Baby keine feste Nahrung; eines davon hatte Schwierigkeiten beim Schlucken; alle hatten etwa zwei Jahre lang Babynahrung aus der Dose bekommen. Meine Sekretärin heftete eine Notiz an einen der Diätpläne: »Das ist eine Vorschau auf das, was auf uns zukommt.« Ich hoffe sehr, daß sie nicht recht hat. Ich befürchte aber, sie hat recht.

Durch den Verzehr gesalzener Speisen wird Kalium im Urin ausgeschieden. Dieser Verlust kann beim Säugling Koliken und Verdauungsstörungen verursachen. Möglicherweise spielt der Kaliumverlust auch eine Rolle beim Kindstod, was aber bislang offenbar noch nicht wissenschaftlich erforscht worden ist. Kalium ist wichtig für die Kontraktion des Muskelgewebes; es wird aus den Zellen ausgeschieden, wenn zuviel Natrium zugeführt wird. Verliert der Körper Kalium, kann das, wie man weiß, zum Tod durch Herzversagen führen; mangelernährte Babys, die zuviel Salz bekamen, sind an Herzversagen gestorben. Außerdem scheint ein solcher Kaliumverlust aus den Zellen der Herzmuskulatur, vor allem in großen Hitzeperioden, bei Erwachsenen zum Tod durch Herzversagen zu führen. Wenn der Körper länger der Hitze ausgesetzt ist, scheidet er bis zu dreimal so viel Kalium aus. In den meisten Fällen kann dieser Verlust dadurch kompensiert werden, daß man die Nahrung durch kaliumreiche Kost ergänzt. Dazu gehören frisches Obst, vor allem Bananen, Gemüse, Nüsse, Orangensaft und Hülsenfrüchte. Von den Kinderärzten wird dieser Nährstoff, der in Babynahrung nur unwesentlich enthalten ist, selten für wichtig erachtet.

Nitrate können tödlich sein

Einige Säuglinge sind gestorben, weil Nitrate aus dem Kunstdünger ins Trinkwasser gelangten, das zur Zubereitung der Säuglingsnahrung verwendet wurde. Die Nitrate werden im Magendarmtrakt umgewandelt zu Nitriten, wenn der pH- Wert der Magensäfte höher als 4 ist und im oberen Magendarmtrakt nitrathemmende Bakterien vorhanden sind. Acidophilus-Bazillen erhöhen den Säuregehalt des Magens, wodurch für diese unerwünschten Darmbakterien ein feindliches Milieu entsteht. Die Nitrite reagieren mit dem roten Farbstoff der Blutkörperchen und hindern sie daran, Sauerstoff zu transportieren, wodurch es zu Erscheinungen kommt, die einer Kohlenmonoxydvergiftung gleichen.

Bis zum Alter von 16 Wochen ist der Serumhämoglobingehalt von Babys anders als bei Erwachsenen. In dieser Zeit ist der Säugling besonders anfällig für Nitratvergiftungen.

Keiner weiß, wie groß der Schaden tatsächlich ist, der Säuglingen durch Nitrate in der Fertignahrung zugeführt wird. Ralph Nader soll dazu gesagt haben: »Viele Leute sind sehr darum bemüht, nichts herauszufinden.« Bekannt ist, daß Nitrate bei Rindern, Schweinen, Schafen, Hühnern und Ratten Vitamin A zerstören und daß zwischen stark nitrathaltigem Futter und praktisch jeder möglichen Krankheit landwirtschaftlicher Nutztiere ein Zusammenhang hergestellt werden kann.

Weitere Nachteile

Es gibt noch viele andere Gründe, warum man nicht so früh mit dem Zufüttern festerer Nahrung beginnen sollte, vor allem auch, wenn man dazu auf überhitzte, zu lang gekochte Dosennahrung zurückgreift. Diese Dosennahrungen enthalten erstaunlich viel denaturierte Bestandteile: Maisstärke, geschälter Reis, Nudeln und Zucker, der selbst Gemüse und Fleisch beigegeben wird. Bei den meisten Produkten ist der Phosphorgehalt so hoch, daß die Gefahr einer Kalzium-Phosphor-Imbalanz besteht, die tragischerweise zum Verlust des so dringend nötigen Kalziums führt.

Ein Problem, das mit der frühen Beikost zusammenhängt, ist die Tatsache, daß dadurch schlechte Eßgewohnheiten für später festgelegt werden. Das Füttern kostet viel Zeit; müde, überarbeitete Mütter sind nicht immer lieb, freundlich und geduldig. Die Kinder stellen bald einen Zusammenhang her zwischen Essen und Unfreundlichkeit, und Millionen Kinder verweigern darauf irgendwann die Nahrung und werden schlimm unterernährt.

Teure Produkte, die viel Geld einbringen

Dosennahrung ist auf jeden Fall teuer. Vor mir liegt ein Artikel aus dem Wall Street Journal, in dem es heißt, daß ein Baby derzeit 720 Gläschen im ersten Lebensjahr konsumiert, eine nicht unbedeutende Investition für seine Ernährung.

Alle drei Monate etwa läßt mich mein Mann beim Lesen des Wirtschaftsteils raten, »wie hoch der Umsatz von xyz in diesem Jahr war«. Er nennt dann immer den Namen eines der führenden Hersteller von Babynahrung. Jedesmal nenne ich eine Summe, die mir astronomisch erscheint, die sich aber gegenüber den realen Umsätzen als Bagatellbetrag erweist. Der vor mir liegende Artikel stellt fest, daß bei Dosennahrung die Rekordziffer von 53 000 000 Dollar Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr erreicht wurde, wobei der Vorjahresumsatz bei 202 000 000 Dollar lag; der vierteljährliche Gewinn kam an 4 000 000 Dollar heran. Der Artikel sagt auch riesige Umsatzsteigerungen für die nächsten Jahre voraus.

Langsam schlägt das Pendel zurück

Glücklicherweise sehen die Kinderärzte endlich ein, daß die Zufütterung vor dem sechsten Monat nichts bringt. In den medizinischen Fachzeitschriften heißt es aber, daß die Mütter selbst früh zufüttern wollen, da dies eine Art Statussymbol darstellt. Es heißt dort, daß es die Mütter als ihr persönliches Verdienst ansehen, wenn ihre Kinder früher als die anderen essen, gehen, sprechen oder zahnen.

Diese Art Selbstbestätigung gibt es zweifellos, doch nach dem, was ich von den Müttern höre, bestehen die Ärzte immer noch auf einer frühen Zufütterung; manchmal sollen sie sogar schon zufüttern, wenn die Säuglinge erst drei Wochen alt sind.

Viele junge Mütter haben einfach nicht den Mut, sich ihren Kinderärzten zu widersetzen.

Fertige Babynahrung kann unermeßlichen Schaden verursachen. Sie hat mit Sicherheit schon viele gesunde Neugeborene zu kränklichen Kindern gemacht. Wenn man absichtlich kränkliche Kinder heranziehen wollte, gäbe es keinen besseren Weg, als Muttermilch durch Nahrung von geringem Nährwert zu ersetzen, die auf schlechtem, künstlich gedüngtem, mit Pflanzenschutzmitteln verseuchtem Boden gewachsen und beim Einmachen in Dosen überhitzt worden ist.

Zum Glück schlägt das Pendel langsam zurück. Es kann gar nicht schnell genug zurückschwingen.

Quelle: Adelle Davis: „Wir wollen gesunde Kinder“, Originaltitel: „Let’s have healthy children“ – Das Buch ist in Deutschland leider nicht mehr erhältlich.

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