Biotina


Allergien?

Eine Woche etwa, nachdem unsere künftige Adoptivtochter Barbara aus dem Krankenhaus zu uns kam — damals noch keinen Tag alt —, brachte ich sie zum Kinderarzt. Als ich erwähnte, ihre leibliche Mutter habe von frühester Kindheit an und auch noch bis zum Ende der Schwangerschaft ständig an schweren Allergien gelitten, meinte dieser ziemlich bestürzt, daß wir dieses Kind nicht adoptieren könnten.

Da sträubten sich mir natürlich die Haare. »Die Allergien kümmern mich wenig«, verteidigte ich mich, damals wie heute überzeugt, daß bei der richtigen Ernährung kaum Allergien auftreten.

»Sie werden nichts als Ärger haben«, sagte er voraus. Meines Wissens hatte Barbara jedoch nie eine Nahrungsmittelallergie. Sie verbrachte jedoch den Sommer meist bei meiner Schwester auf einer Farm in Indiana, und bei dieser Trennung kam es jedes Jahr zu leichten Asthmaanfällen, die offenbar emotional bedingt waren. Jedesmal waren wie durch ein Wunder alle Symptome nach einer einstündigen Behandlung bei einem Kinderpsychotherapeuten verschwunden. Sie war zwar eine Zeitlang außergewöhnlich stolz darauf, Asthma zu haben, wodurch sie zu etwas besonderem wurde, aber sie war nie so krank, daß sie nicht schlafen konnte oder die Schule versäumen mußte.

In medizinischen Fachzeitschriften heißt es, daß Allergien vor dem dritten Lebensmonat selten sind, was meiner Ansicht nach genügend Zeit gibt, dagegen vorzubeugen.

Diese teuflischen Fremdsubstanzen

Allergien werden von Fremdsubstanzen verursacht, die durch die Haut oder die Schleimhäute in Nase, Lunge oder Darmtrakt ins Blut gelangen, wo sie eine starke biochemische Reaktion auslösen. Manchmal wird ihnen auch durch Injektionen der Weg gebahnt. Sogar Vitamininjektionen können schwere Allergien verursachen. Oft sind die krankmachenden Substanzen, die wir Allergene nennen, unvollständig verdaute Proteine; es können aber auch Medikamente, Pollen, Tierschuppen und alle möglichen Materialien sein. Scheinbare Nahrungsmittelallergien sind oft auch Krankheiten, die durch Rückstände aus den 328 000 Tonnen Pestiziden, die jährlich versprüht werden, oder durch die 3000 Chemikalien, die als Nahrungszusätze zugelassen sind, erzeugt werden. Dieselben Allergene, die manche Leute furchtbar krank machen, sind auch im Blut gesunder Menschen zu finden.

Gesundes Gewebe

Allergene sind absolut harmlos, solange sie nicht ins Blut gelangen. Sie sind viel zu groß, als daß sie gesundes Gewebe durchdringen könnten. Ebenso wie Vitamin A das Eindringen von Viren und Bakterien in die Zellen verhindert, so bildet es mit Hilfe von Vitamin E einen Schutzwall gegen Allergene. Genauso fördern Vitamin C und Linolsäure den Aufbau eines kräftigen Bindegewebes und starke Zellwände, so daß sich keine Öffnungen bilden, durch die die Allergene schlüpfen können. Hochwertige Proteine sind ebenso wichtig, damit keine Allergene ins Gewebe gelangen können. Bei Tieren, die an Potenzmangel leiden, durchdringt injizierter Farbstoff beispielsweise das Gewebe sehr rasch, während er bei gut mit Protein versorgten Tieren nicht einmal in die Zellen gelangt. Bei einer bedarfsgerechten Ernährung können die Allergene im allgemeinen genausowenig an den Schutzvorrichtungen des Körpers vorbei. So können Allergien verhütet oder, wenn schon vorhanden, beseitigt werden.

Viele Ärzte tun nichts gegen die Ausbreitung von Allergien; sie kennen Vitamin E nicht und lassen insofern zu, daß Vitamin A und Linolsäure durch Sauerstoff zerstört werden; sie empfehlen Säuglingsnahrung auf Magermilchbasis, die die gute Resorption von Vitamin A, D, E und K verhindern. Schon wenn die Nahrung nur 7 Prozent Fett enthält, können diese Vitamine ins Blut gelangen. So wie es aber ist, läßt man zu, daß die Zellwände dünn und porös werden, und lädt damit die Allergene ein, sich im Körper einzunisten.

Pantothensäure ist wunderbar

Eine entscheidende Ursache für Allergien kann der Mangel an dem B-Vitamin Pantothensäure sein. Die Ärzte behandeln alle Arten von Allergien erfolgreich mit Cortison, ob es nun Ekzeme, Nesselsucht, Heufieber, Asthma oder anderes ist. Auch bei Eiweißinjektionen kam es zu keiner Allergie, wenn gleichzeitig Cortison verabreicht wurde. Bei Tieren, die kein Cortison bekamen oder deren Nebennierendrüsen entfernt wurden, so daß sich kein Cortison bilden konnte, wirken diese Injektionen tödlich. Aus diesen Tatsachen ist zu schließen, daß man nicht allergisch werden kann, wenn die Nebennierendrüsen selbst genug Cortison synthetisieren. Die Nebennieren sind indes nicht in der Lage, Cortison zu bilden, wenn ihnen Pantothensäure fehlt. Bei einem Pantothensäuremangel vergrößern sich bestimmte Blutzellen, die eosinophilen Leukozyten, abnorm; das ist bei allen Allergien der Fall.

Mangelernährte Kinder sind besonders allergieanfällig. Überdies litten Freiwillige bei einer pantothensäurearmen Ernährung an Schmerzen und Entzündungen im Unterleib, an Übelkeit, gewissen Persönlichkeitsveränderungen und Schwächezuständen, was gut auch experimentell erzeugte Allergien hätten sein können. Bei einigen Tieren mit einem Pantothensäuremangel bluten die Nebennierendrüsen und vernarben. Die Nebennierendrüsen von Erwachsenen können durch einen Pantothensäuremangel so geschädigt werden, daß die Genesung auch nach Zusatz dieses Vitamins noch Wochen dauern kann.

Aufgrund ihres beschleunigten Wachstums ist der Pantothensäurebedarf von Säuglingen und Kindern groß, manche brauchen vier- bis zehnmal mehr als andere. Viele Kinderärzte achten nicht einmal darauf, daß die Säuglinge wenigstens mit der Nahrung Pantothensäure aufnehmen. Beim Pasteurisieren der Milch geht durch die Kurzzeiterhitzung bei noch relativ niedriger Temperatur schon viel verloren; Dosenmilch, Babynahrung in Dosen und die meisten Flaschennahrungen werden bei so hohen Temperaturen langzeiterhitzt, daß die Pantothensäure restlos zerstört wird.

Wieviel Pantothensäure jeweils ein Kind braucht, ist unbekannt. Durch jede Art von Streß, Koliken, Zahnen, Infektionen, Ekzeme oder auch unzureichende Ernährung, steigt der Pantothensäurebedarf, und nach solchen Belastungszuständen sind unweigerlich erste Anzeichen einer Allergie festzustellen. Bei Brustkindern sind Allergien praktisch unbekannt, da bei ihnen die Darmbakterien Pantothensäure synthetisieren.

Es gibt eine Empfehlung, wonach Säuglinge und Kinder täglich 10 bis 20 mg Pantothensäure bekommen sollten; die höhere Dosis ist für Streßzeiten gedacht. Das wasserlösliche B-Vitamin zeitigt indes auch in großen Mengen keine toxischen Wirkungen. Freiwillige haben wochenlang 10000 mg (10 g) täglich genommen, das Ergebnis war ausgezeichnet. Wir raten nicht zu dieser Überdosis, da die natürliche Ernährung ausreichend Pantothensäure enthält; Pantothensäure ist Bestandteil fast aller Nahrungsmittel. Zu einem Mangel kann es allerdings dann kommen, wenn man sich hauptsächlich von denaturierten Nahrungsmitteln ernährt (beim Mahlen geht 50 Prozent der im Getreide enthaltenen Pantothensäure verloren).

Vitamin C kann helfen

Man braucht weniger Pantothensäure, wenn die Nahrung reich an Vitamin C ist: dieses fördert das Wachstum der wertvollen Darmbakterien, die dann wieder mehr Vitamin B bilden. Außerdem ist Vitamin C zur Bildung von Cortison nötig, das dadurch besser ausgenutzt wird und langsamer zerfällt; indem es entgiftend wirkt, kann es irgendwelche Allergene, die bereits ins Blut gelangt sind, unschädlich machen, falls es in ausreichenden Mengen vorhanden ist. Kinder, die an Allergien leiden, haben unweigerlich einen niedrigen Vitamin-C-Spiegel im Blut, und umgekehrt sind Menschen mit einem Vitamin-C-Mangel besonders anfällig für Allergien.

Wieviel Vitamin C nötig ist, um allergische Symptome zu bekämpfen, hängt davon ab, wieviel Allergene ins Blut gelangt sind und wie schwer die allergische Reaktion ist. Ich empfehle gewöhnlich für Kinder alle zwei bis drei Stunden eine Dosis von 250 bis 500 mg Vitamin C. Dr. Fred Klenner würde sagen, daß man soviel Vitamin C wie möglich nehmen soll, ohne daß dadurch Durchfall erzeugt wird. Bereits mit 250 mg Vitamin C sind manchmal gute Ergebnisse erzielt worden.

Nahrungsmittelallergien

Im Verdauungsprozeß werden normalerweise alle Kohlehydrate umgebaut und als Einfachzucker ins Blut resorbiert, die Proteine werden als Aminosäuren und die Fette als Fettsäuren und Glyzerin resorbiert. Keine dieser Substanzen kann Allergien erzeugen. Nur wenn Stoffe, die sich aus halbverdauter Nahrung bilden, ins Blut gelangen und dort als Fremdkörper wirken, kann es zu Nahrungsmittelallergien kommen. Diese Substanzen würden sicher vollständig verdaut werden, wenn genug Verdauungssäfte und Enzyme vorhanden sind.

Bei Säuglingen fehlen oft noch die Enzyme, die zur vollständigen Verdauung der Nahrung nötig sind; dadurch kann es leicht zu Allergien kommen, wenn sie vor dem sechsten Monat Festnahrung bekommen. Besonders häufig leiden mangelernährte oder frühgeborene Kinder daran. Es scheint ein allgemeiner Konsens darüber zu bestehen, daß Stillen und späte Zufütterung von Festnahrung der beste Weg ist, Allergien zu verhüten.

Müdigkeit, Krankheit und Gefühlserregungen können die Verdauung so beeinträchtigen, daß Nahrungsmittelallergien auftreten. Aufgrund solcher Einflüsse kann das Kind von einer Woche auf die andere anders auf eine bestimmte Nahrung reagieren. Reagierte es bislang auf ein bestimmtes Nahrungsmittel allergisch, so kann es zu anderer Zeit bei bester Gesundheit bleiben. Aus diesem Grund haben Hauttests wenig Sinn. Es gibt jedoch noch viele andere Sensibilisierungstests für Allergien, wie zum Beispiel die erstmals von Dr. Marshall Mandell praktizierten Reiztests oder der Pulstest von Dr. A. F. Coca.

Wenn ein Kind an einer Nahrungsmittelallergie leidet, muß sich das Hauptaugenmerk erst einmal auf eine bessere Verdauung richten.

Vorsicht bei Antihistaminen

Es gibt eine Aminosäure, Histidin, die bei der Verdauung von Proteinen freigesetzt wird. Ist die Verdauung aber unzulänglich und werden der Nahrung keine Joghurt- oder Bioghurtkeime zugeführt, dann setzen bestimmte Fäulnisbakterien im Darm, die von halbverdauten Proteinen leben, das dringend benötigte Histidin in ein hoch toxisches Allergen um, das wir als Histamin kennen. Dieses Allergen gelangt dann ins Blut. Das Blut von Allergikern enthält ausgesprochen viel Histamin.

Unter Streßbedingungen werden Körperproteine abgebaut, dabei bildet sich ebenfalls Histamin; ein Prozeß, der emotional bedingten oder durch Einwirkung extremer Hitze oder Kälte oder zuviel Sonne verursachten Allergien zugrunde liegt. So kann es beispielsweise dadurch zu Asthma kommen, daß eine Mutter ihr Kind ausschimpft oder bestraft und ihm das Gefühl gibt, abgelehnt zu werden.

Bei einem gesunden Menschen werden die Histamine in der Leber durch ein Enzym, Histaminase, sofort entgiftet. Die Leber kann dieses Enzym aber nicht bilden, wenn die Nahrung arm an drei Nährstoffen ist, die Säuglinge selten bekommen: Cholin, Magnesium und Vitamin E. Außerdem können genau die Medikamente, mit denen man Allergien und Infektionen bei Säuglingen behandelt, die Leber schädigen. Die geschädigte Leber kann dann wieder das Enzym Histaminase nicht bilden und der Allergie insofern nicht entgegenwirken.

Vitamin C in hoher Dosierung wirkt antiallergisch.

Medikamente verursachen oft Allergien

Viele Medikamente verursachen Allergien; selbst das von gutmeinenden Eltern gegebene Aspirin kann allergische Reaktionen erzeugen. Doch können solche Allergien meist dadurch verhütet werden, daß man die Medikamente zusammen mit Vitamin C gibt oder das Vitamin 2 Stunden vor der Einnahme des Medikaments nimmt. Wieviel Vitamin C gebraucht wird, hängt von der Stärke des Medikaments ab; 100 mg sind zu wenig, gewöhnlich sind 500 mg richtig. Da das Vitamin C auch die Wirksamkeit der Medikamente steigert, empfehle ich meist 500 mg Vitamin C zu jeder Dosis des verordneten Medikaments.

Sinn der besseren Ernährung Kinder mit Allergien ernähren sich meist von stärkehaltigen Nahrungsmitteln, süßen Getränken und Zuckerwerk, so daß Nährstoffmängel in jeglicher Hinsicht außer bei Kalorien bestehen. Obwohl Allergien oft verschwinden, wenn die Ernährungsweise besser wird, habe ich unter Tausenden von Artikeln zu diesem Thema in medizinischen Fachzeitschriften nur einen einzigen Bericht über die Wirkung einer gesunden Ernährungsweise gefunden. Die Untersuchung erfaßte nur 32 Kinder, die an Ekzemen oder Bronchialasthma litten; sie erhielten viel Protein, ausreichend ungesättigte Fettsäuren und täglich Zusatzpräparate, die etwas Vitamin B, 600 mg Vitamin C und jeweils 20000, 800 bzw. 32 Einheiten der Vitamine A, D und E enthielten. Man wies sie auch darauf hin, keine denaturierten Nahrungsmittel zu essen. Nach dem ersten Monat waren die meisten Kinder gesund. Für jemanden, der sich mit der Zusammensetzung der Nahrung befaßt hat, ist es offensichtlich, warum viele Flaschenkinder an Allergien leiden, denn die Säuglingsnahrungen auf Kuhmilchbasis enthalten fremde Proteine, die Allergien verursachen.

Wie Allergien Dauerkrankheiten werden

Unzählige Kinderärzte raten bei allergischen Babys dazu, die Kuhmilchprodukte abzusetzen; wenn bereits Festnahrung gefüttert wird, wird ein Nahrungsmittel nach dem anderen aus dem Speiseplan gestrichen. Da die Nahrungszufuhr immer schlechter wird, werden die Allergien zum Dauerzustand. Ein Großteil der Erwachsenen, die an Heufieber, Asthma und anderen Allergien leiden, entwickelten schon als Säugling Ekzeme und müssen ein Leben lang mit der Allergie leben.

Manche Kinderärzte zumindest wissen zum Glück, daß sich Allergien unter Streßeinwirkung verschlimmern und wieder verschwinden können, sobald der Streß nachgelassen hat. Selbst wenn sie schwere Milchallergien gehabt haben, können gut genährte Kinder später wieder Milch vertragen.

»Das liegt in der Familie«

Ein Arzt wies in einer Kritik an den »schädlichen Flaschennahrungen« darauf hin, daß 40 Prozent der Säuglinge, die damit ernährt werden, mit Allergien zu rechnen haben, falls bei einem Elternteil die Krankheit vorkam; 75 Prozent haben damit zu rechnen, wenn beide Elternteile betroffen waren. Wenn auch in manchen Familien Allergien vier Generationen zurückverfolgt werden können, so zeigt das nur, daß der angeborene Bedarf an Pantothensäure, Vitamin C oder einem anderen Nährstoff in dieser Familie ungewöhnlich hoch ist. Unglücklicherweise beharren manche Familien auf ihren Ernährungsfehlern und geben sie jeder Generation weiter.

Wenn sich eine Allergikerin in der Schwangerschaft sehr gut ernährt, muß ihr Kind nicht auch die Allergie bekommen. Umgekehrt bringt eine Mutter mit einer Unterfunktion der Nebennierendrüsen, die nicht durch bessere Ernährung behoben wird, ein Kind auf die Welt, dessen Nebennierendrüsen nicht in der Lage sind, ausreichend Cortison und andere Hormone zu bilden, wodurch es anfälliger für Allergien wird. Wenn Allergien in der Familie liegen, sollte das Kind insgesamt mehr Nährstoffe als allgemein üblich bekommen, damit sein Körper vor solchen Abnormalitäten geschützt wird.

Kinder mit einem Heißhunger nach Süßem

Allergien treten auf, wenn der Körper durch die Nahrung nicht die Nährstoffe bekommt, die er braucht, damit die Nebennierendrüsen ausreichend Cortison produzieren können. Bei einer entsprechenden Unterfunktion werden auch die anderen Nebennierenhormone weniger oder gar nicht mehr synthetisiert, wodurch der Blutzuckerspiegel unter den Normalwert fällt und es kommt zu Müdigkeit, Reizbarkeit, Nervosität und einem Heißhunger nach Süßem. Wenn die Kost so nährstoffreich ist, daß sich die Nebennieren erholen können, sind Allergien behoben und der Blutzuckerspiegel wiederhergestellt.

Unterfunktion der Nebennierendrüsen

Gesunde Nebennierendrüsen bilden noch ein anderes Hormon, Aldosteron, das verhindert, daß zuviel Natrium mit dem Urin ausgeschieden wird. Wenn diese Drüsen überbeansprucht sind, geht so viel Natrium verloren, daß sich ungewöhnlich viel Wasser in den Zellen ansammelt, so daß sie anschwellen und sich entzünden. Die Symptome — verstopfte Nase, Tröpfchenbildung, wäßrige Augen und geschwollenes Gewebe — sind charakteristisch für Allergien. Die häufige Einnahme kleiner Mahlzeiten ohne Zucker und Weißmehl verhindert ein erneutes Abfallen des Natriumspiegels im Blut. Wenn Ihr Kind die Nebennierenhormone ACTH oder Cortison medikamentös bekommt, ist sein Bedarf an Salz geringer, weil dadurch überschüssiges Natrium im Körper gespeichert wird.

Sofortiges Handeln

Sobald sich die ersten Symptome einer Allergie zeigen, muß die Ernährung unverzüglich verbessert werden. Die Pantothensäure- und Vitamin-C-Zufuhr muß ab diesem Moment gesteigert werden, indem man eine Lösung aus den beiden Substanzen erstellt, die mit jedem halben Teelöffel für 500 mg Vitamin C und 200 mg Pantothensäure sorgt. In jede Flasche bzw. jede Mahlzeit kommt ein halber Teelöffel dieser Lösung. Wenn die Allergie schwer ist, erhält das Kind alle zwei bis drei Stunden einen halben Teelöffel. 500 mg Vitamin C stündlich lindern schweres Heufieber und Asthma, man hat aber auch schon festgestellt, daß erst 1500 mg täglich Wirkung zeigen. Unabhängig davon, wieviel Vitamin C man gegeben hat, ist die Menge immer noch unzureichend, wenn Blutergüsse oder Nasenbluten auftreten. Vitamin C läßt sich zusammen mit Bioflavonoiden vermutlich besser resorbieren. Bei Dr. Klenner gab es 50 mg Vitamin C am Tag der Geburt und dann eine allmähliche Steigerung der Dosis bis auf 1 g täglich im Alter von einem Jahr. Pro Jahr wurde diese Tagesration dann bis zum Alter von zehn Jahren um 1 g erhöht. Um die Zellwände zu stärken, ist mehr Vitamin A und E nötig. Da Vitamin E den Sauerstoffbedarf senkt, ist es ganz besonders wertvoll für asthmakranke Kinder. Joghurt, Joghurt-Tabletten oder Bioghurt sollte zwei- bis dreimal täglich gegeben werden, um die histaminbildenden Darmbakterien zu verdrängen. Wenn Milch allergische Reaktionen hervorruft, gibt man einen halben Teelöffel Verdauungsenzyme in flüssiger oder pulverisierter Form, die es in Drogerien und manchen Reformhäusern gibt, in jedes Fläschchen Milch für das Kind, um eine vollständigere Verdauung zu gewährleisten. Wenn das Baby noch klein ist, sollten Sie erwägen, ob Sie Ihren Milchfluß nicht wieder anregen können und das Kind stillen. Wichtig ist, daß die Nahrung reich an Protein, Kalzium, Magnesium und Vitamin B ist und auch die anderen Nährstoffe in ausreichender Menge enthält. Um ein Abfallen des Blutzuckerspiegels zu verhindern, sollte man alle zwei bis drei Stunden für eine kleine Mahlzeit mit jeweils 10 g oder mehr Protein sorgen und auf jeden Fall denaturierte Produkte, egal, in welcher Form, meiden. Eine solche Mahlzeit vor dem Schlafengehen oder eine Zeitlang auch in der Nacht ist für ein asthmatisches Kind sehr wichtig. Hilfreich wäre es auch, einen ernährungsorientierten Arzt zu konsultieren.

Werden die genannten Vorschläge befolgt, ergibt sich kaum einmal die Notwendigkeit, ein gesundheitsförderliches Nahrungsmittel abzusetzen, selbst wenn die Allergie schlimm ist. Kinder sind so selten allergisch gegen Ziegenmilch, daß man sie, wenn man will, vorübergehend anstelle der Kuhmilch nehmen kann. Joghurt und Bioghurt aus Vollmilch können meist auch allergische Kinder vertragen. Industriell hergestellte Sojamilch und Sojamilchprodukte sollte man meiden, und selbst auf selbstgemachte Sojamilch sollte man nur zurückgreifen, wenn nichts anderes mehr hilft. Wenn ein vielleicht vier Monate alter Säugling anscheinend auf eine Nahrungsform nach der anderen allergisch reagiert, wäre es die beste Lösung, ihm wieder die Brust zu geben. Wenn Sie das Kind häufig anlegen, schießt in wenigen Wochen wieder ausreichend Milch ein. Die verbreitetste Art der Allergie ist die Kuhmilchallergie, die zweithäufigste ist die Weizenallergie. Eine Vollkorn-Getreideart kann ohne Nährstoffeinbußen durch eine andere Art ersetzt werden. Hart gekochte Eier sind gut verträglich auch für Kinder, die allergisch gegen rohe oder weich gekochte Eier sind. Wenn Kinder allergisch gegen Schokolade sind, ist es das einfachste, ihnen keine mehr zu geben.

Der Preis, den wir zahlen

Wie im Falle der Infektionskrankheiten lassen die Forschungsergebnisse auch für die Allergien den Schluß zu, daß die Anfälligkeit größer ist, wenn die Ernährung nicht stimmt. Säuglinge, die salzige, proteinarme Nahrungsmittel bekommen, die arm sind an Pantothensäure, Vitamin E und vielen anderen Nährstoffen, neigen zu allergischen Reaktionen, wie sie immer wieder bei Millionen und bei Abermillionen amerikanischer Kinder auftreten. Wieviel Leid und Kosten dadurch entstehen, liegt außerhalb des Vorstellungsvermögens.

Quelle: Adelle Davis: „Wir wollen gesunde Kinder“, Originaltitel: „Let’s have healthy children“ – Das Buch ist in Deutschland leider nicht mehr erhältlich.

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