Biotina


Omega-3-Fettsäuren

Zunehmende Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren in den Bereichen Psychiatrie, Hirnfunktionen und Lernen

Die Forschung zum Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf Störungen der Hirnfunktion steckt immer noch in den Kinderschuhen. Sicher ist jedoch, dass bei psychiatrischen Krankheitsbildern häufig niedrige DHA-Konzentrationen in den Zellmembranen des ZNS nachgewiesen werden können. Entsprechend erstaunt es nicht, dass zufolge neuester Studien Omega-3¬Fettsäuren bei Depressionen, Drogenmissbrauch, Aggressions- und Angstzuständen sowie bei kindlicher Hyperaktivität einen positiven Nutzen haben könnten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass in Kürze weitere klare Indikationen für den Einsatz von Omega-3-Fettsäuren hinzukommen werden.

So löst beispielsweise die entzündungsfördernde Substanz Interleukin bei Ratten Stress und Angstzustände aus. EPA konnte diese Verhaltensänderungen rückgängig machen. Andererseits sind entzündungsfördernde Fettsäuren (z.B. Arachidonsäure) mit einer Reihe von psychischen Störungen in Verbindung gebracht worden. Einer Hypothese zufolge wirkt EPA dieser entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäure entgegen. Ebenso verhinderte EPA die gefäßverengende Wirkung von Arachidonsäure und erhöhte dadurch den Blutfluss im Gehirn. Es ist auch möglich, dass Omega-3¬Fettsäuren die Gehirnstruktur an sich günstig beeinflussen. In einer aktuellen Studie an 55 gesunden Erwachsenen berichten die Autoren: «Je höher die Angaben zum Verzehr von Omega-3-Fettsäuren waren, desto mehr graue Substanz fand sich in denjenigen Hirnregionen, welche die Gemütszustände steuern. Auf diesem Wege könnten die beobachteten, positiven Effekte von Omega-3-Fettsäuren auf Gedächtnis, Stimmung und Affektregulierung vermittelt werden».

Es besteht noch kein Konsens bezüglich der optimalen Dosierung zur günstigen Beeinflussung der Hirnfunktion und es ist auch noch unklar, welche Patientengruppen am ehesten von einer Therapie mit Omega-3-Fettsäuren profitieren. In dieser Hinsicht könnte die Bestimmung des individuellen Fettsäureprofils zu Therapiebeginn hilfreich sein. Basierend auf einem Review bedeutender epidemiologischer Studien aus Amerika werden derzeit 500 mg/Tag EPA und DHA zum Schutz von Herz und Kreislauf empfohlen. Nach Angabe anderer Experten könnte die tägliche Dosis an Omega-3-Fettsäuren, die die Bevölkerung vor Gefäßkrankheiten und psychischen Störungen schützen würde, bis zu 3,5 g betragen. Mehrere Studien belegen, dass die tägliche Einnahme von 3 g Omega-3-Fettsäuren effektiv und nahezu ohne Nebenwirkungen eine Reihe von psychischen Symptomen lindert. Ein Konsens zum Mischverhältnis EPA: DHA steht noch aus. Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass EPA alleine oder in Kombination mit DHA (wie in Fischölen zu finden) wirksamer ist als DHA allein.

Buydens-Branchey L, Branchey M, Psychiatry Res, 2007; [Epub ahead of print]

Conklin SM, Gianaros PJ, et al, Neurosci Lett, 2007; 421(3): 209-12.

*Die Forschungsergebnisse zu Vitalstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Bioflavonoiden, Aminosäuren und anderen natürlichen Wirkstoffen werden uns von der Forschungstiftung für natürliche Gesundheit (Research for Health Foundation) zur Verfügung gestellt. Diese unabhängige Forschungsstiftung wird getragen von Einzel- personen, Firmen und Institutionen, die sich dafür einsetzen, dass die Naturheilkunde als alternative Therapieform den Stellenwert behält, den sie als älteste Medizin überhaupt seit Jahrtausenden einnimmt.

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