Biotina


Übersäuerung des Bindegewebes

Die Säurebelastung läßt sich folgendermaßen darstellen

5. Teil

In einer ersten Phase werden freie Basen im Organismus zur sofortigen Abpufferung der Säuren genutzt. Bei länger andauernder Säurebelastung sinkt jedoch die Basen-Puffer-Kapazität im Blut. In einer zweiten Phase kommt es zur Verschiebung des Kalium-Natrium-Quotienten. In der dritten Phase werden temporär überschüssige Säuren im Bindegewebe und in Knorpelschichten zwischengelagert. Wenn nun der Körper diese überschüssigen Säuren auf Dauer nicht ausscheiden kann, werden diese Zwischenlager zu Endlagern.

Schließlich greifen die Regelkreisläufe auf körpereigene Reserven zurück und entziehen auch Knochen. Knorpeln und Zähnen eingelagerte Mineralsalze.

Es kommt zur typischen Entmineralisierung durch Übersäuerung.

Als latente Azidose (Fall D nach Sander, einem Pionier der Säure-Basen-Forschung) bezeichnen wir den Zustand, bei dem die basischen Pufferreserven im Blut schon teilweise verbraucht wurden, es aber noch nicht zu einer pH-Veränderung gekommen ist. Dieser Vorgang und die vor allem damit verbundene Entmineralisierung haben zwar nicht den gleichen pathogenen Faktor wie eine manifeste Azidose. Bei vielen Patienten mit chronischen Krankheiten konnte eine teilweise massive Abnahme der Basen-Puffer-Reserven gemessen werden: Konzentrationsschwäche, chronische Müdigkeit, häufige Neuralgien: chronische Conjunctivitis, Allergien, Karies, brüchige i Haare und Nägel, Sodbrennen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Rheuma. Auch bei einer Tumorerkrankung ist fast immer eine Übersäuerung zu messen; als ein Therapieschritt ist grundlegend die Entsäuerung anzustreben.

Welche Ursachen führen zur vermehrten Säurebelastung?

Übersäuerung als weitverbreitetes Phänomen ist ein neues Zeichen unserer Zeit. Die Rahmenbedingungen des heutigen Lebens, die Arbeitsweise, unsere Nahrung, vor allem unsere Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, all das hat sich in relativ kurzer Zeit zum Negativen verändert. Die Ursachen lassen sich vereinfacht in drei Kategorien einteilen:

1. Vermehrte Säureaufnahme

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Heute werden deutlich mehr saure bzw. säurebildende Nahrungsmittel konsumiert als früher: vor allem aminosäurereiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Käse und Eier, daneben reichlich Bohnenkaffee und Alkohol. Auch andere säurefördernde Nahrungsmittel wie raffinierter Zucker, Süßigkeiten, polierter Reis und Nudeln werden in immer größeren Mengen gegessen. Außerdem führen die heutigen Ernährungsgewohnheiten wie Fast Food (reine Energieträger ohne wesentliche Mineral- und Vitalstoffanteile) und schnelles Essen, spätes Abendessen (Förderung von Fehlverdauung im Magen-Darm-Trakt und dadurch Bildung von Gärungssäuren) dem Organismus ständig mehr Säuren zu.

2. Verminderte Basenaufnahme

Während saure bzw. säurebildende Nahrung immer reichlicher konsumiert wird, verlieren basische und neutrale Nahrungsmittel an Bedeutung: heimisches Gemüse, Kartoffeln, gutes Brot, Vollkornnudeln, Nüsse. Auch haben insgesamt unsere heutigen Nahrungsmittel einen Teil ihrer basischen Mineralsalze verloren. Saurer Regen bewirkt eine Abnahme der Mineralien im Boden (durch Pufferung des sauren Regens). Obst und Gemüse haben deshalb nicht mehr die basische Wertigkeit wie früher.

3. Verminderte Säureausscheidung

Früher wurde überschüssige Säure durch körperliche Arbeit ausgeschwitzt und abgeatmet. In unserer bewegungsgeminderten Zeit (Büroberufe, Autofahren) sind diese Wege der Säureausscheidung deutlich gemindert. Deshalb besteht ein Ungleichgewicht zwischen Säureaufnahme und Säureabgabe. Es kommt zu einem Überschuss an Säuren im Körper, die prinzipiell in jedem Gewebe gelagert werden können.

Was können Sie tun?

Gegen Übersäuerung kann man etwas tun. Neben einer Umstellung der Ernährung (weniger säurebildende und mehr basenbildende Nahrungsmittel) ist bei den meisten Menschen eine Basenkur dringend angebracht.

*Die Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Therapeuten angesehen werden. Der Inhalt der Beschreibungen kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

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