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Übersäuerung des Bindegewebes

Die Bedeutung des Bindegewebes bei der latenten Gewebsübersäuerung

1. Teil

Das lockere Bindegewebe (Mesenchym) stellt die entscheidende Verbindung zwischen Blutgefäßen und Organzellen her. Aus dem Blutkapillarsystem ausströmende Nährstoffe und Sauerstoff müssen zunächst das Bindegewebe passieren, um die Organzellen zu erreichen. Die von den Zellen abgegebenen Schlackenstoffe passieren wiederum in umgekehrter Richtung das Mesenchym. Weiterhin enden vegetative Nervenfasern im Bindegewebe. Verschiedene Immunzellen machen aus dem Mesenchym ein sehr aktives und regulierendes System. Bei einem Erwachsenen finden wir ca. 18 kg dieses Stütz- und Transitgewebes. Es ist somit das größte Organ im menschlichen Körper.

Das Mesenchym ist ein lockeres, hochkompliziert zusammengesetztes System aus Eiweiß- und Zuckerstoffen. Es ist sehr flüssigkeitsreich (Interzellularflüssigkeit). Die funktionelle Bedeutung der Grundsubstanz ist im wesentlichen darin zu sehen, dass durch sie hindurch der gesamte Stofftransport in beiderlei Richtungen zwischen Blutgefäß einerseits und den Organzellen andererseits erfolgt. Durch viele Regulationsvorgänge über Nerven, Hormone, Organzellen und Bindegewebszellen wird pausenlos die physikalisch-chemische Zustandsform verändert und dem Bedarf angepasst. So wird der Stofftransport hemmend oder fördernd beeinflusst. Ein großer Teil immunologischer Vorgänge findet hier statt.

Im sogenannten Zelle-Milieu-System spielen sich letztlich alle Regulationen ab, die Leben erst ermöglichen (das Bindegewebe „ernährt“ jede einzelne Organzelle).

Das Mesenchym kommt überall vor (ubiquitär). Durch die Fasern des vegetativen Nervensystems, welche im lockeren Bindegewebe verlaufen, reagiert es einheitlich. Diese Nervenfasern geben steuernde Substanzen ab (Hormone wie Noradrenalin und Acetylcholin), die z. B. das Mikroblutgefässsystem (Kapillarnetz), welches im Bindegewebe eingelagert ist und Bau- und Nährstoffe zu den Zellen bringt, verändern. Dieses hat Einfluss auf einen gleichmäßigen Wassergehalt und den osmotischen Druck im gesamten Extrazellulär-Raum, also dem Bindegewebe. Aber auch die hier eingelagerten Zellen haben einen steuernden Einfluss auf das Milieu. So können sich bestimmte Zellen auflösen (Leukolyse), um mit den frei werdenden Zellinhaltsstoffen regulierend in das Mesenchym einzugreifen. Auch die Immunleistung wird auf diesem Wege aktiviert. Alles ist so aufeinander abgestimmt; dass stets ein Gleichgewicht, genau genommen ein Fließgleichgewicht gewährleistet ist.

Viele Vorgänge, die im Krankheitsfall als Symptome erscheinen, sind lediglich Ausdruck einer intensiven Gegenregulation des Mesenchyms mit dem Ziel, wieder Ordnung und Gleichgewicht herzustellen.

Die Besonderheit des Grundsystems (Bindegewebes) liegt weiterhin darin, dass weder die Endigungen des vegetativen Nervensystems noch die feinsten Haargefäße (Kapillaren) oder die Lymphgefäße eine direkte Verbindung zu den Organzellen haben. Der Kontakt kommt nur über das Mesenchym zustande. Somit hängt der Verlauf von notwendigen Regulationsvorgängen (z. B. akute Reaktionen, chronische Veränderungen) immer vom Zustand des weichen Bindegewebes ab.

Es ist verständlich, dass Störungen in diesem komplexen System zu Problemen führen können. So kommt es bei den meisten chronischen Erkrankungen zu Veränderungen der Bindegewebsfunktion. Hier spielen sich die im Volksmund beschriebenen Verschlackungsprozesse ab, da das Bindegewebe eine große Aufnahme- und Pufferfähigkeit hat.

Damit Organzellen funktionieren können, auch bei einem übergroßen Anfall an Schlackenstoffen, werden diese sofort von „Altlasten“ befreit.

Fortsetzung Teil 2

*Die Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Therapeuten angesehen werden. Der Inhalt der Beschreibungen kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

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