Biotina


Vitamin B12 bremst die Alterung des Gehirns

Eine Britische Studie untersuchte den Einfluss von Vitamin B12 auf die Hirnschrumpfung. Alle Menschen werden im Alter vergesslicher, die Hirnleistungen nehmen ab. Die gezielte Zufuhr von Vitamin B12 könnte diesen schleichenden Prozess möglicherweise verlangsamen. In einer aktuellen Studie der Universität Oxford wurden fünf Jahre 107 gesunde, freiwillige Testpersonen zwischen 61 und 87 Jahren beobachtet. Die Probanden wurden nach ihrem Vitamin-B12-Status in drei Gruppen eingeteilt.

In der Gruppe mit dem niedrigsten Vitamin-B12-Level wiesen am Ende der Beobachtungszeit sechsmal so viele Testpersonen eine Schrumpfung des Gehirns auf wie die der anderen beiden Gruppen.

Die Forscher schließen, dass die Ernährung beeinflussen kann, wie stark das Gehirn im Alter kleiner und damit auch die geistige Leistungsfähigkeit vermindert wird.

Vitamin B 12 kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten vor. Die britischen Wissenschaftler um Anna Vogiatzoglou stellten in ihrer Studie zu Beginn bei allen Teilnehmern eine normale Gedächtnisleistung fest. Sie scannten über einen Zeitraum von fünf Jahren einmal jährlich das Gehirn der Senioren.

Dabei registrierten die Forscher ein erschreckendes Ergebnis: Bei den Probanden mit der niedrigsten Vitamin B12-Konzentration im Blutplasma waren deutliche Veränderungen am Gehirn festzustellen – obwohl selbst in dieser Gruppe die Vitamin-B12-Spiegel aller Personen noch im Referenzbereich (> 150 pmol/l) lagen, also nach den gängigen Kriterien kein Mangel diagnostiziert wurde.

Vitamin-B 12-Mangelerscheinungen sind weit verbreitet, vor allem im Alter, und können zu irreversiblen neurologischen Schädigungen führen.

Zu den Risikogruppen gehören neben älteren Personen auch Vegetarier, Schwangere sowie Patienten mit Nieren-oder bestimmten Darmerkrankungen. Die mit der Nahrung aufge-nommene Menge ist also nicht allein bestimmender Faktor für den Vitamin B12-Status. Nach den RDI-Empfehlungen (»recommended dietary intake« des National Research Council of the United States National Academy of Sciences) sollten Erwachsene täglich 2,4 mcg Vitamin B12 zu sich nehmen, Schwangere bis zu 6 mcg.

Die Gesellschaft für Biofaktoren e. V. (GfB) schließt aus der neuen Oxforder Studie (veröffentlicht im September 2008), dass auch leichte Vitamin-B12-Defizite, die nach den derzeitigen Richtlinien als »normal“ angesehen werden, schon zu Gehirnveränderungen führen können. Nach Angaben der GfB sind Mangelzustände im Alter meist nicht ernährungsbedingt, die B 12-Defizite seien auf eine gestörte Aufnahme des Vitamins aus der Nahrung zurückzuführen: »Die Bildung von Magensäure nimmt häufig ab«, erläutert der Dresdner Pharmakologe Prof. Joachim Schmidt von der GfB. Da die Säure aber notwendig sei, um Vitamin B12 aus der Nahrung herauszulösen, könne der lebenswichtige Biofaktor nicht in den erforderlichen Mengen aus den Lebensmitteln freigesetzt und in den Körper geschleust werden.

Außerdem benötige das Vitamin B12 ein Transportmolekül, den Intrinsic-Faktor, um vom Darm ins Blut zu gelangen. Wird dieser Faktor im Magen nur eingeschränkt produziert, sei ebenfalls ein Vitaminmangel programmiert. Auch Medikamente, wie Magensäureblocker oder bestimmte Diabetes-Medikamente, stören die Vitamin-B12-Aufnahme. In diesen Fällen sei eine Vitamin-Ergänzung das Mittel der Wahl, rät die Gesellschaft für Biofaktoren. Denn in Präparaten sei Vitamin B12 nicht an Nahrungseiweiß gebunden und könne unabhängig von der Magensäurekonzentration aufgenommen werden.

Viele Fachgremien empfehlen mittlerweile eine generelle Ergänzung von Vitamin B 12 ab einem Alter von 60 Jahren.

*Die Informationen und die Beschreibungen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Therapeuten angesehen werden. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

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