Biotina


Calcium und Knochen:

Diskussion um neue Meta-Analysen

Die Gabe von Calcium (mit oder ohne Vitamin D) gehört zum weltweiten Standard bei der Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose. Zwei neue Meta-Analysen – die eine in der Zeitschrift Lancet, die andere im American Journal of Clinical Nutrition – haben die bisherigen Studienergebnisse untersucht (1,2).

Bei der Arbeit von Tang wurden 29 Studien (n=63’897) miteinbezogen, bei welchen Calcium oder Calcium in Kombination mit Vitamin D zur Vorbeugung von Frakturen oder zur Vorbeugung von osteoporotischem Knochenmasseverlust eingesetzt wurden.

Die statistische Auswertung ergab ein um 12% vermindertes Knochenfraktur-Risiko sowie einen um 0,6-1,2% reduzierten Knochendichte-Verlust. In den Studien mit erhöhter Patienten-Compliance zeigte sich ein um 24% reduziertes Knochenfraktur-Risiko. Die Behandlungsergebnisse waren mit täglichen Gaben von 1200 mg Calcium besser als mit geringeren Tagesdosierungen. Ebenfalls zeigten Studien mit >800 I.E. Vitamin D bessere Resultate als diejenigen mit geringeren Dosierungen.

Die Meta-Analyse von Bischoff untersuchte die Rolle der alleinigen Calciumzufuhr im Hinblick auf die Häufigkeit von Knochenfrakturen. Dabei konnte keine signifikante Reduktion des Hüftfraktur-Risikos gefunden werden.

Unser Kommentar: Eine Vorgehensweise zur Prävention und Therapie von Osteoporose und Knochenfrakturen, die lediglich Kalziumgaben mitberücksichtigt, ist definitiv obsolet. Eine alleinige Kalziumgabe kann zwar die Knochendichte erhöhen, dürfte aber in aller Regel keinen Einfluss auf die Knochenfragilität haben. Dies ist in Anbetracht der komplexen, kollagenen Knochenmatrix, die ja nicht nur aus Kalzium besteht, absolut nachvollziehbar.

Eine kombinierte Gabe von Calcium und Vitamin D ergibt bereits wesentlich bessere – aber auch nicht wirklich überzeugende Resultate.

Selbstverständlich gehören Kalzium und Vitamin D nach wie vor zur Basistherapie der Osteoporose. Man sollte aber unbedingt die längst vorliegenden Studienergebnisse berücksichtigen, die mit einer zusätzlichen Gabe von Magnesium, Zink, Mangan, Kupfer, Vitamin K und Vitamin C (Kollagensynthese, Knochenelastizität) eine signifikante und wesentliche Verbesserung der Knochenstruktur und der Knochendichte zeigen. Zudem sollte bei Osteoporose ein erhöhter Homocystein-Spiegel gesucht und allenfalls behandelt werden, da Homocystein nicht nur in den Gefäßen sondern auch in den Knochen die kollagenen Strukturen stört. (3,4). Die entsprechenden Behandlungsempfehlungen für die Praxis sollten dringend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand angepasst werden. Die hierfür benötigten Produkte sind auf dem Markt verfügbar.

(1) Tang B.M. et al., Use of calcium or calcium in combination with vitamin D supplementation to prevent fractures and bone loss in people aged 50 years and older: a meta-analysis, Lancet, 370 (9588) (2007) 657-666.

(2) Bischoff-Ferrari H.A. et al., Calcium intake and hip fracture risk in men and women: a meta-analysis of prospective cohort studies and randomized controlled trials,Am.J. Clin. Nutr., 86(6) (2007) 1780¬1790.

(3) McLean R.R. et al., Homocysteine as a predictive factor for hip fracture in older persons, New.Engl.

J. Med., 350(20) (2004) 2042-2049

(4) Strause L.et al., Spinal bone loss in postmenopausal women supple¬mented with calcium and trace minerals, J. Nutr., 124(7) (1994) 1060-1064.

*ie Forschungsergebnisse zu Vitalstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Bioflavonoiden, Aminosäuren und anderen natürlichen Wirkstoffen werden uns von der Forschungstiftung für natürliche Gesundheit (Research for Health Foundation) zur Verfügung gestellt. Diese unabhängige Forschungsstiftung wird getragen von Einzel- personen, Firmen und Institutionen, die sich dafür einsetzen, dass die Naturheilkunde als alternative Therapieform den Stellenwert behält, den sie als älteste Medizin überhaupt seit Jahrtausenden einnimmt.

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