Biotina


Die Reinigungskräuter

Die Ausleitungskräuter bewirken eine Lösung der Ablagerungen, die Aufbaukräuter eine Unterstützung der durch die Lebensweise und den Reinigungsprozess strapazierten Organe. Besonders die Ausleitungskräuter sollte man nach individuellem Befinden dosieren können.

Rhabarberwurzel: Die Rhabarberwurzel enthält bis 12 % Anthranoide. Diese wirken allgemein abführend. Sie steigern die Sekretion des Dickdarms und wirken antiresorptiv, d. h. sie hemmen die Aufnahme von Toxinen. Gleichzeitig bewirken sie durch Stimulierung nicht nur der stationären sondern insbesondere der weiterleitenden Darmkontraktionen den Weitertransport des Nahrungsbreis. Rhabarberwurzel ist ein beliebtes, schonendes Mittel bei Verstopfungen sowie Erkrankungen, bei denen eine leichte Darmentleerung mit weichem Stuhl erwünscht ist.

Sennesschoten: Die Wirkstoffe dieses in Indien heimischen Strauchs sind die sog. Sennoside (Anthraglucoside A bis F) und andere Anthraverbindungen. Im Dickdarm werden diese Substanzen aufgespalten. Die dabei entstehenden Bausteine regen auf nervalem Wege die Peristaltik des Dickdarms an. Da wir die Sennesschote im Verbund mit anderen Wirkstoffen einsetzen, konnten wir die Dosierung so niedrig halten, dass eine Gefahr der Gewöhnung auch bei längerer und häufigerer Anwendung praktisch ausgeschlossen ist. Sie wirken auch der Absorption von Giftstoffen in den Blutkreislauf entgegen.

Berberitzenwurzelrinde: Berberitzenwurzel enthält Gerbstoffe, Harz, Wachse und Alkaloide, u.a. Berberin, Oxyberberin, Berbamin und andere. Die Berberitze wirkt regulierend bei Leberstauungen, Gallenleiden, Gelbsucht, Verdauungsstörungen und hat eine regulierende Wirkung auf das Herz. Sie wirkt entkrampfend, probiotisch und keimtötend. Sie stärkt den Sehnerv und die Durchblutung der Augen und sie verhindert Steinbildungen. Sie verbessert die Fließeigenschaften des Blutes.

Pfefferminzblätter: Die Pfefferminze ist eine bereits seit dem Altertum begehrte Arzneipflanze. Sie enthält ätherisches Öl (bis zu 4 % in den Blättern und Blütenständen) mit über 50 % Menthol, zudem Gerbstoff, Bitterstoff und andere Substanzen. Der Hauptbestandteil des ätherischen Öles, das Menthol, reizt die kälteempfindlichen, zugleich aber auch die wärmeempfindlichen Nervenendigungen. Die Pfefferminze vereinigt einen stark krampflösenden mit einem kräftig galletreibenden Effekt. Die antiseptische Wirkung des Menthols wiederum wirkt sich besonders günstig aus bei Entzündungsprozessen der Gallenwege, indem es durch die Galle ausgeschieden wird. Außerdem hat sie eine zentral beruhigende Wirkung. Die therapeutische Anwendung der Pfefferminze erstreckt sich vor allem auf entzündliche Leber- und Gallenerkrankungen, auf Gallen- und Darmkoliken sowie auf nervöse Zustände. Sie wirkt fördernd auf die Magensaftsekretion und –entleerung. Sie fördert den Speichelfluss und bietet dadurch Schutz vor Karies.

Brennnesselblätter: Die Brennnessel enthält Histamin, Ameisensäure, Gerbstoffe, reichlich Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Eisen, außerdem Kieselsäure, Lecithin und andere wertvolle Inhaltsstoffe. Sie stärkt das Immunsystem und wirkt entgiftend. Dadurch hat sie insgesamt einen positiven Einfluss auf Stoffwechsel, Leber und Galle. Außerdem wirkt sie gegen Anämie, Diabetes und rheumatische Erkrankungen. Sie wird auch zur Blutreinigung, zum Blutaufbau und (sowohl innerlich als auch äußerlich) als Haarwuchsmittel eingesetzt. Sie löst Säuren aus dem Bindegewebe und wirkt sekretionsfördernd auf die Bauchspeicheldrüse, lymphregulierend und fördert den Stoffwechsel in den Kapillaren.

Spitzwegerichblätter: Der Spitzwegerich enthält Schleim- und Bitterstoffe, Glykoside, Zink, Kieselsäure, Vitamin C. Die Pflanze wirkt sehr gut gegen alle entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, etwa bei Husten und Bronchitis, sowie des Harnapparats und des Verdauungstrakts. Die Wurzel wird zur Fiebersenkung eingesetzt. Äußerlich wendet man den Spitzwegerich als Auflage bei Geschwüren an, innerlich wirkt er bei allen Schleimhautaffektionen heilend. Ein zerkautes Blatt, auf einen Insektenstich gelegt, wirkt Juckreiz stillend. Spitzwegerich hat eine wichtige Funktion bei der Ablösung der Ablagerungen.

Meerrettich: Die Wurzel enthält ein beißend schmeckendes Senföl. In kleinen Mengen wirkt er verdauungsfördernd und harntreibend. Die Droge wirkt antimikrobiell, erhöht die Durchblutung und lindert Katarrhe der Luftwege. Sie bietet eine unterstützende Therapie bei Infekten der ableitenden Harnwege, der Stirn- und Nasennebenhöhlen.

Fenchelfrüchte: Die im Mittelmeergebiet heimische Pflanze ist reich an ätherischem Öl. Infolge der Beschleunigung der Flimmerepithelien in der Luftröhre fördert der Fenchel die Befreiung der Atemwege. Die Droge wirkt außerdem krampflösend, harntreibend, gegen Blähungen und ist günstig bei Magen- und Darmkatarrhen, insbesondere auch bei Verdauungsstörungen infolge mangelhafter Magensaftsekretion. Der Zusatz der Droge zu Abführmitteln verhindert einmal eine manchmal auftretende Erlahmung der Darmaktivität und zum anderen die durch abführende Bestandteile bisweilen hervorgerufenen krampfartigen Schmerzen. Daneben wird dem Fenchel eine nervenberuhigende Wirkung zugeschrieben. Er wirkt gegen Hunger und Übelkeit und ist ein verbindendes Element für die Wirkungen der anderen Kräuter.

Myrrhenharz: Das aus Einschnitten der Rinde bzw. aus Wunden der Stämme und Zweige ausgetretene und an der Luft getrocknete Gummiharz enthält 2 – 10 % ätherisches Öl. Mit seiner zusammenziehenden und keimtötenden Wirkung dient es zur lokalen Behandlung leichter Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie von Prothesendruckstellen. Es wird in der Volksheilkunde zudem u. a. zur Therapie und Prophylaxe unspezifischer Darminfektionen und als Tinktur bei Husten eingesetzt. Es wirkt sehr gut gegen Darmpilze, sowie antientzündlich und regulierend auf die Eierstöcke und die Eileiter.

Hamamelisblätter: Hamamelisblätter enthalten Gerbstoffe unbekannter Struktur, jedoch überwiegend Catechin-Gerbstoffe und Gallotannine, außerdem 0.01 bis 0.5 % ätherisches Öl. Infolge des Gehalts an Gerbstoffen wirken sie adstringierend, entzündungshemmend und stillen lokale Blutungen. Aus diesem Grund werden sie bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute, Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden eingesetzt. Innerlich verabreicht wirken sie auch gegen Durchfallerkrankungen.

Hirtentäschelkraut: Die wertvollen Inhaltsstoffe des Hirtentäschels sind unter anderem Gerbsäure, Cholin, Acetylcholin, Enzyme und Flavonoide. Neben der blutreinigenden hat das Hirtentäschel eine blutstillende Wirkung und wirkt ausgleichend auf die Herztätigkeit. Es hilft bei Erkrankungen der Harn-wege, vor allem auch zur Auflösung von Nierengries. Wegen der Hormon ausgleichenden Wirkung ist es gut gegen Menstruationsbeschwerden. Bei Schwangerschaft ist es aber nicht zu empfehlen.

Hopfenzapfen: Beim Hopfen werden vor allem die weiblichen Blütenzapfen eingesetzt. Sie enthalten ein Gemisch aus Harzen, ätherischen Ölen, Wachsen, Lupulin und Humulon als Bitterstoffe. Dieses Gemisch fördert den Appetit und regt die Verdauung an. Der Hopfen hat auch leicht entgiftende, entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem beruhigt er und hilft beim Einschlafen. Schwangere sollten ihn nicht in hoher Dosierung zu sich nehmen, denn er enthält Phytoöstrogene

Klettenwurzel: Die Klettenwurzel enthält Inulin, Schleimstoffe, Polyacetylen, ätherisches Öl, Gerbstoff, Bitterstoffe, Sitosterin, antibiotisch wirkende Stoffe, fungizide (pilztötende) und tumorhemmende Substanzen. Sie wird u.a. zur Blutreinigung, bei gestörter Leber- und Gallenfunktion, Zuckerkrankheit, gegen Nierensteine und zur Schwermetallausleitung eingesetzt.

Goldrute: Die Goldrute enthält Saponine, das Flavonolglykosid Querzitrin, ätherische Öle, etc. Die Saponine und das Querzitrin sind an der kräftigen harntreibenden und zugleich entzündungshemmenden Wirkung der Goldrute beteiligt. Diese hervorstechenden Eigenschaften bewirken, dass die Pflanze besonders bei Erkrankungen der Harnwege, vor allem der Niere eingesetzt wird. Eine Steigerung der Harnmenge bis zu 300 % lässt sich mit Hilfe der Goldrute ohne nachteilige Nebenwirkungen erreichen. Sie wirkt sehr speziell auf das Nierengewebe, stoppt zum Beispiel eine Eiweißausscheidung. Bei der sogenannten Proteinurie dichtet sie die Niere für die Eiweiße wieder ab. Sie beugt Harnsteinen und –gries vor.


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