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Fette, Teil III

Mehrfach ungesättigte Omega-6-Fette – die Aufsteiger

Seit die Nachricht von den wenig gesunden gesättigten Fetten über die Herz-Kreislauf-Kranken hinaus bis zu den übrigen Verbrauchern vorgedrungen ist, hat auch in Deutschland der Konsum von Pflanzenölen deutlich zugenommen. Viele beliebte Pflanzenöle enthalten hautsächlich mehrfach ungesättigtes Omega-6-Fett, auch als Linolsäure bekannt. Für die menschliche Ernährung wichtig ist aber ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-6- und Omega-3-Fetten, bestenfalls im Verhältnis 1:1, realistischer ist ein Verhältnis von 4:1. Gegenwärtig wird jedoch noch 20 mal mehr Omega-6- als Omega-3Fett in Form von Öl oder Pflanzenmargarine gegessen.

Sowohl die Linol- als auch die 3-fach ungesättigte Linolensäure erfüllen im menschlichen Körper lebenswichtige Funktionen. Sie sind verantwortlich für den Bau von Zellhüllen, den Aufbau des Gehirns, die Nervenleitfähigkeit und die Produktion von Gewebehormonen, den sogenannten Eicosanoiden, die als Botenstoffe lebenswichtige Körperfunktionen regeln.

Dabei sollte man wissen, dass Omega-3- und Omega-6-Fette als Gegenspieler im Körper wirksam werden.

Regt der eine das Immunsystem an zu arbeiten, ist der andere verantwortlich es herunterzufahren, lässt der eine das Blut gerinnen und den Blutdruck ansteigen, hat der andere die Aufgabe , das Blut zu verflüssigen und den Blutdruck zu senken. Da sich beide auch gegenseitig bedingen, ist ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren notwendig. Zu viele Omega-6-Fette führen zu Bluthochdruck, chronischen Entzündungen wie Rheuma und Arthritis, zu Allergien und Autoimmunerkrankungen. Auch die Annahme, seinem Herz-Kreislaufsystem mit den Omega-6-Fetten etwas Gutes zu tun, wird nicht zum gewünschten Erfolg führen. Zu viel davon macht das Blut dauerhaft dickflüssig und die Blutplättchen klebrig. Außerdem oxidieren die mehrfach ungesättigten Fettsäuren leicht unter dem Einfluss von Licht und Wärme und sind auch in den Blutbahnen nicht stabil. Die ranzigen Fettpartikel verstopfen die Arterienwände zusätzlich. Deshalb sollten mehrfach ungesättigte Fette auch niemals zum Braten verwendet werden.

Mehrfach ungesättigte Omega-3 Fette- die Begehrten

In dem Maße, wie der Omega-6-Fettkonsum gesenkt werden sollte, ist unserem Körper mehr die 3-fach ungesättigte Linolensäure sehr willkommen. Selbst wer konsequent alle Omega-6-haltigen Öle und Pflanzenfette von seinem Speiseplan streicht, wird noch immer genügend davon über Fertiggerichte oder Backvaren zu sich nehmen. Werden diese Fette durch linolensäurereiche Öle ersetzt, kann sich das Verhältnis auf eine ausgewogene Mischung von 4:1 verändern. Der höchste Anteil an Alpha-Linolensäure ist im Leinöl zu finden. Bereits ein Teelöffel des goldenen Öles täglich deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Andere wertvolle Quellen sind Raps- oder Hanföl, Walnüsse, Walnuss- und Weizenkeimöl.

Die Gewebehormone der Linolensäure setzen genau dort an, wo zu viele Omega-6-Fette Probleme bereiten und Krankheiten nach sich ziehen. Sie machen das Blut dünnflüssiger, erweitern die Blutgefäße und beugen damit Herz-Kreislauf-Störungen vor, sie wirken entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Doch Vorsicht, auch diese Fettsaure ist sehr empfindlich gegenüber Licht, Luft und Wärme. Die empfindlichen Öle sollten daher immer im Kühlschrank und in dunklen Glasflaschen gelagert werden. In gut ausgestatteten Bioläden gibt es sogar unter Licht- und Luftabschluss gepresstes Leinöl.

Fortsetzung Teil IV

*Die Informationen und die Beschreibungen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Therapeuten angesehen werden. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

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